Erlebnisbericht zum Wild Life Tantra Basics Wochenende März 2020
Langsam betrete ich eine Fabriketage in Berlin Kreuzberg. Hier, unter dem Dach, werde ich mich gemeinsam mit mehr als 20 anderen Menschen die kommenden 48 Stunden aufhalten. Und was hier passieren wird, weiß ich nicht. Ein Basiskurs in Neo-Tantra, mehr brauche ich nicht zu wissen. Ganz in Ruhe tauche ich ein in diese Atmosphäre des Ankommens. Ich ziehe mich um, lockere, weite Hose und T-Shirt, dicke Socken und beobachte, wer noch auftaucht. Bekannte Gesichter? Bisher Fehlanzeige! Am Ende werde ich 2 Personen kennen und den Anderen ganz allmählich näher kommen.
Es geht langsam los an diesem Abend. Ein Kreis der Shaktis, der Frauen, die nach Außen blicken. Ein Kreis der Shivas, der Männer, die die Shaktis ansehen. Blickkontakt und die kurze Zeit für eine Entscheidung. BLEIB, es bedeutet, Beide bleiben so stehen. MEHR, es bedeutet, Beide erfüllen die Aufgabe, die die Seminarleiter dann offenbaren. Das kann ein gefühlvoller Fingertanz sein oder das wilde die Handflächen aufeinander legen und den Anderen weg schieben.
Überhaupt, das Wilde, das Animalische werden wir häufig aus unserem Innen lassen, es frei toben lassen und ihm den Raum für Entfaltung geben.
Doch zurück zum ersten Abend. Ein Abend des Ankommens, des miteinander bekannt Werdens, der ersten Gespräche. Denn das Event ist ein Retreat, bedeutet, wer möchte, darf in der Fabriketage übernachten.
Der nächste Morgen, vor dem Frühstück wird meditiert. Nur, wer hier an ein ruhig Sitzen und ein lang gezogenes OOHHMM denkt, liegt falsch. Tanzen bis in die Extase, Fauchen, wild Atmen und das Wilde aus der Seele frei lassen, die Dynamische Meditation ist eine kraftvolle und körperliche Variante des Meditierens. Der Kaffee muss sich hart erarbeitet werden.
Und dieser Wechsel aus Gesprächen und ruhigen Phasen sowie wilden Tänzen und kraftvoller Meditation ist ein Merkmal des Events. Und dabei immer achtsam in einem geschützten Raum, in dem sein darf, was ist.
Und dieser behutsame Umgang der Teilnehmer miteinander ist auch etwas, was diese intensive Zeit prägt.
Denn es sind keine esoterischen Spinner, die hier das Wochenende miteinander verbringen. Hochschulabsolvent*innen, Student*innen, Selbstständige und Menschen im reiferen Lebensalter mit einer interessanten und spannenden Biographie wachsen hier innerhalb kurzer Zeit zu einer “Community” zusammen, helfen einander und unterstützen auch die Helferinnen, die für das leibliche Wohl sorgen. Hier wird gemeinsam der Tisch abgeräumt und abgewaschen, Kaffee gekocht, Yogamatten aus dem Raum geräumt, um Platz für den nächsten Tanz zu schaffen und auch mal jemand in den Arm genommen, der Trost braucht.
Es liegt eine intensive Energie in diesem Raum, sie durchzieht ihn, egal was wir gerade erleben.
Chakra Atmen, ein tiefes Atmen durch alle 7 Chakren, beginnend am Wurzelchakra, führt mich in den Rausch. Bis kurz vor das Hyperventilieren ziehe ich diese Session durch, schwebe innerlich und fühle mich pudelwohl.
Immer wieder schütteln wir uns, schütteln das Negative ab oder schreien es heraus.
Und wir begeben uns in Challenges. Mit verbundenen Augen lassen wir uns durch den Raum führen und erleben dabei einen intensiven Perspektivwechsel. Tasten, Hören, Riechen und Schmecken gewinnen eine viel stärkere Bedeutung. Genau so intensiv wirkte auf mich die Rolle desjenigen, der einen anderen Menschen durch den Raum führt und die Events wie das Stehen auf Erde und danach das Abwaschen der Füße, das Verkosten von Nüssen oder Beeren und das Berühren verschiedener Stoffe auch in der Reihenfolge auswählt.
Eine intensive Zeit ging leider viel zu schnell vorbei, Highlights wie das Tanzen der Männer wie Frauen und umgekehrt bleiben ebenso in der Erinnerung wie die Männerrunde, in der wir Männer offen und ehrlich über Gefühle sprechen durften.
Die beiden Seminarleiter hielten den Raum, ließen die Prozesse fließen, steuerten behutsam und ließen einen freien Raum für eigene Experimente und Ausführungen der Sessions zu. Eine grandiose Leistung der Beiden.
“Wir sind alle verletzte Seelen”, hieß es mehrfach in diesen 48 Stunden. Einige wenige dieser Verletzungen ließen sich heilen, durch emotionale und körperliche Berührungen, durch offene und ehrliche Gespräche, durch den achtsamen, behutsamen und respektvollen Umgang miteinander.
Und dass in diesen beiden Tagen auch Visitenkaten ausgetauscht wurden und sich vielleicht über das Tantra hinaus auch andere Kontakte ergeben, sei nicht nur am Rande erwähnt.
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