Ein Teilnehmer-Erlebnisbericht von Rolf Netzmann zu Blind Pleasure / Wilder Jahresabschluss am 9.12.2023
Eine rustikale Fabriketage in Kreuzberg ist mein Ziel heute Abend..
Langsam laufe ich die Treppe hoch. An den Stimmen, die ich von oben höre, erkenne ich, vor mir stehen schon andere Menschen. Als ich sie sehe, senke ich den Blick. Denn heute möchte ich sie nicht sehen.
Wer mit mir in diesem schönen großen Raum sein wird, ist mir heute egal. Langsam setze ich meine Augenbinde auf. Fokussiere mich nur auf mich. Meine Hand wird genommen und ich werde mit leiser Stimme die Treppe nach oben und in die Räumlichkeiten geführt.
Kurze Zeit später sitze ich nur wenig bekleidet auf einer weichen Matte und komme langsam bei mir an. Höre leise Stimmen und sinke ein, in die Matte, die Zeit, den Raum. Eine sanfte Berührung an meinem Rücken. Aha, hinter mir sitzt Jemand. Ganz allmählich füllt sich der Raum.
Wie ein sanftes Rauschen nehme ich die Stimmen um mich herum wahr. Sehr zart beginne ich mich selber zu streicheln. Wie eine Feder gleiten meine Fingerkuppen auf meiner Haut entlang. Allmählich spüre ich Erregung in mir aufsteigen. Meine Finger wandern auf meiner Haut entlang, entdecken mich selber.
Leise Musik schwebt durch den Raum. Einem Raum für Begegnungen, für ein sinnliches Miteinander, für all das, was sich entwickeln darf an diesem Abend.
Erste zarte Berührungen nehme ich auf meiner Haut wahr. Jetzt begebe ich mich auch auf eine Entdeckungsreise. Blind, nur mit dem Tastsinn, erforsche ich meine Umgebung. Wer sitzt, liegt oder hockt hier neben mir? Wie fühlt sich diese Haut an, auf der meine Finger gerade entlang gleiten?
Ob mich ein Mann oder eine Frau streichelt, ist mir gerade sehr egal. Ich tauche ein in dieses Spiel der Lust und sinnlichen Phantasie. Es braucht kein Reden hier, lustvolle Töne und ein sanftes Führen der Hände reichen aus. Auch ein Wegschieben der Hand ist erlaubt, wenn es sich gerade nicht passend anfühlt.
Zarte Frauenhände berühren mich, entführen mich in andere Sphären. Ich lasse mich fallen, genieße einfach nur, gehe selber auf Forschungsreise. Ein sehr sinnliches Spiel mit der Lust beginnt, meine Hände erkunden diesen schlanken Frauenkörper und die Erregung in mir steigt. Hinter meinem Rücken liegt ein Mann, was ich an seinen muskulösen Armen erkenne. Er spielt mit mir, streichelt mich und rückt näher an mich.
Was für ein Spiel, ein Mann und eine Frau zugleich berühren und verwöhnen mich. Langsam drehe ich mich um, nähere mich dem Mann, beginne seine Berührungen zu erwidern.
Meine Hände erkunden seinen Körper, gleiten langsam auf seiner Haut entlang.
spielen das Spiel mit der Lust, lassen seine Erregung ansteigen.
Nun liege ich einfach nur auf dem Rücken, höre dem genussvollen Treiben um mich herum zu. Warte ab, was passiert. Lasse mich sinken in diese Atmosphäre der Sinnlichkeit und erotischen Spiele.
Es dauert nicht lange, und eine sehr zarte Hand legt sich auf meinen Körper, beginnt mich langsam zu erkunden, zieht ihre Kreise auf mir und lässt mich schwerer atmen. Langsam lasse ich mich auf das Spiel ein. Meine Hände begeben sich auf eine Reise, fühlen weiche Haut, gleiten sanft wie eine Feder über sie und genießen das Gefühl von Nähe und Verbundenheit.
Das Spiel wird intensiver, das Stöhnen lauter und die Berührungen fester. Ein Spiel mit der Erregung, der Lust, der Energie, die sich aufbaut und die Bewegungen fordernder werden lässt. Es hat etwas vom Rausch der Sinne, in den ich gerade zerfließe. Wir halten uns fest, spüren den Atem des Anderen, ehe wir weiter ziehen auf dieser Spielwiese der Lust.
Die Berührungen, die Streicheleinheiten, das sinnlich-genussvolle mich Einlassen auf Kontakt, auf ein Miteinander, ohne zu wissen, wer verwöhnt mich hier gerade, wessen Hand spielt hier mit mir und meiner Erregung, ist eine ganz neue Erfahrung für mich. Gerade dieses Kontrolle-Abgeben, nichts steuern müssen, laufen lassen, was passiert, empfinde ich ganz tief. Es befreit mich in dieser Zeit des Rituals von der Last des Alltags, es lässt mich treiben im Vertrauen darauf, alles darf sein, wie es ist.
Auch das Spiel mit einem Mann, ein sanftes Berühren zuerst, allmählich übergehend in ein wissendes miteinander sein, ein langsames die Erregung steigern. Für mich ist auch das eine neue Erfahrung, ich gebe mich ihr hin und genieße es, diesen Mann zu verwöhnen.
So allmählich neigt sich das Ritual dem Ende zu. Ein Kopf liegt auf meiner Brust, meine Hände streicheln zart die Haare einer Frau. Ihre Hände bewegen sich sehr langsam auf mir, spielen noch einmal auf der Klaviatur der Lust. Ausklingen, einfach nur liegen bleiben, den Atem fließen lassen und langsam in die Ruhe kommen.
Die Augenbinden abnehmen.
Sehen, wer ist hier gerade mit mir verbunden. Tief Atmen, Seufzen, wieder ankommen in der Realität. Ich bleibe noch liegen, genieße, wie die Atmosphäre gerade zwischen noch Hängen in dem Erlebten und dem visuellen Aufnehmen meiner Umgebung pendelt. Irgendwann erhebe ich mich auch, komme langsam in diesem mir so vertrauten Raum an. Mit wem ich in tiefere und lockere Begegnungen gegangen bin und auf der Klaviatur der lustvollen Erregung genussvoll gespielt habe, möchte ich gar nicht wissen. Denn das Ritual ist nun beendet.
Es bleiben Erinnerungen an schöne, sinnliche, erotische Begegnungen und eine unvergessliche Zeit.
Rolf
(angstberatung-berlin.de)
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