Erfahrungsbericht Tantra Dating Night am 27.09.2024
Wir sitzen uns in einem Kreis gegenüber, die Männer außen und die Frauen innen. Nach Ansage von Chono und Tandana rotieren wir so, dass sich zufällige Pärchenkonstellationen ergeben.
Erste Begegnung: Der Tänzer
“Nicht mein Typ”, denke ich, doch sobald wir uns berühren, vergesse ich den Gedanken. Er kann gut tanzen, ich gar nicht und trotzdem klappt es wunderbar zusammen. Dann liegen wir auf dem Boden und betasten unsere Gesichter. Wir lachen uns an.
Zweite Begegnung: Der Doppel Whopper
Als die Helferin noch einen zweiten Mann mit auf unsere Matte bittet, kriege ich erst einen kleinen Schreck. Ich befürchte Überforderung oder dass sich einer benachteiligt fühlen könnte. Wider Erwarten harmonieren wir zu dritt. Ich streichele mich langsam an den beiden vor, sie erwidern meine Berührungen sachte und halten sich dabei gegenseitig an den Händen. Ich entspanne mich und genieße.
Nach dieser tollen Erfahrung kriege ich Lust auf einen richtigen Dreier.
Dritte Begegnung: Der Antipartner
Oh Schreck und Graus- von den ca 18 Männern im Raum wollte ich diesen einen am Allerwenigsten. Ich verspüre eine tiefe Abneigung, öffne meine Arme aber trotzdem, um zu schauen, ob sich meine Antipathie auflöst.
Tut sie nicht. Mein Puls geht hoch, ein Warnsignal. Meine Geste, seine Hände zurückzudrängen, versteht er nicht, meine Abneigung steigt. Ich wäge ab, zwischen Grenzenwahren und mein Gegenüber nicht zu verletzen, indem ich alles abbreche.
Schließlich bitte ich ihn, mir seinen Rücken zuzudrehen, und wir sitzen Rücken an Rücken. Das geht gerade noch für mich. Trotzdem: eine lange Viertelstunde.
Vierte Begegnung: Der Ringer
Unsere Berührungen an den Händen fühlen sich nicht stimmig an und ich weiß nicht warum. Plötzlich der Lichtblitz: Ich will mit diesem Mann ringen und nicht streicheln und schlage genau das vor. Er lässt sich ein und ich gebe vollen Einsatz, um ihn auf die Matte zu drücken (mit mäßigem Erfolg). Wir haben beide richtig Spaß und haben uns ausgepowert.
Fünfte Begegnung: Der Elf
Das Schicksal ist mir hold, vor mir sitzt ein wunderbares Fabelwesen. Ich spüre immense Anziehung zu diesem großen Mann mit den langen Gliedmaßen und den Elfenaugen. Als Anfangsgeste legt er sich als Zeichen der Wertschätzung zu meinen Füßen, was mich sehr bewegt. Jede seine Berührungen lässt einen Feuerball durch meinen Körper zischen. Ich seufze ihm zu: Ich finde dich toll und er lacht. Möge diese Viertelstunde niemals enden!
Fazit: Ein spannender Abend, an dem ich viel über meine Bedürfnisse, meine Grenzen und über körperliche Anziehung gelernt habe. Manchmal bestätigt sich eine anfängliche Abneigung nicht, manchmal doch und manchmal verwandelt sie sich in etwas ganz anderes. Als Tantra-Anfängerin kann ich sagen, dass dieser zeitliche begrenzte Tantra-Kosmos einen Vorgeschmack gibt, auf das, was sein könnte, wenn wir in einer wirklich befreiten Gesellschaft leben würden. Gerade als Frau genieße ich den geschützten Raum, in dem sexuelle Experimente in der absoluten Anonymität und Gewaltfreiheit möglich sind.
Was ich bereue?
Dass ich den Elfenmann nicht nach seiner Telefonnummer gefragt habe. 😉
Alexandra
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