Im Tantra streben wir nach hoher Energie und nach tiefen Gefühlen, nach Lust und Ekstase. Wir wollen tiefe, intime Begegnungen erleben. Voraussetzung dafür ist eine ehrliche und gelungene Kommunikation. Eine Fertigkeit, die uns dabei hilft, ist das Wahrsprechen, das authentische Mitteilen unseres inneren Erlebens, unserer Gefühle und Bedürfnisse.
Wir stellen in dieser Folge unser Konzept der Wahrsprechkultur vor, wie wir es in unseren Workshops vermitteln und praktizieren. Es basiert auf einer Kombination der Konzepte Radical Honesty (Brad Blanton), Gewaltfreie Kommunikation (Marshall Rosenberg), das Gordon-Modell (Thomas Gordon), dem Zwiegespräch (Michael Lukas Möller), und der Hypnosystemik (Gunther Schmidt). Die Folge soll vor allem vorbereitendes bzw. begleitendes Wissen anbieten für die Teilnehmenden unserer Tantra Trainings und natürlich allen anderen interessierten Menschen.
Weiterführende Links
- Folge 16 – Wahrsprechen in Berührung
- Folge 2 – zum Spiegelgespräch
- Handout Wahrsprechen
- Gefühlsvokabeln (willkürlich ausgewählt)
- Brad Blanton, Buch “Radikal Ehrlich” / “Radical Honesty” / Hörbuch sehr authentisch gelesen vom Autor
- David Schnarch, Buch Psychologie sexueller Leidenschaft
- Unser Buch “Die Buddha-Beziehung“
- Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg
- Das Gordon-Modell nach Thomas Gordon
Viel Freude und Aha beim Anhören!
Chono & Tandana
Hallo, ich höre eure Podcasts immer wieder gerne. Ich kenne auch Gunther Schmidt und seine Ansätze. Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen kommen bei mir Widerstandsmuster auf, wenn ich das Wort “Opferhaltung” höre. Für mich ist die Frage, ob dies dazu beiträgt die andere Person zu einem Veränderungsprozess einzuladen, da es bei mir das nicht tut.
Lieber Lars,
das ist ein sehr gutes Beispiel. So machst Du unsere Wortwahl dafür verantwortlich für Deinen Widerstand. Das meinen wir mit “Opferhaltung”, Du machst Dich zum Opfer unserer Wortwahl und hypnotisierst Dich auf diese Weise selbst in die Ohnmacht. Widerstände sind sehr gut darin, Gründe im Außen zu finden, warum wir uns er Leben scheinbar nicht in die Hand nehmen können. Mir ist wichtig zu unterscheiden zwischen einer “Opferhaltung”, was eine innere Haltung ist, und Momenten, wo man wirklich Opfer höherer Gewalt ist. Um es mit Gunther Schmidt zu sagen, die Vergangenheit bestimmt niemals die Gegenwart, die Gegenwart bestimmt, wie wir mit der Vergangenheit umgehen. Opfer zu sein ist tragisch und da gibt es nichts schönzureden. Ein Opferhaltung aufrecht zu halten über die Zeit, ist eine Entscheidung gegen die Selbstwirksamkeit.
Chono