Erfahrungsbericht einer sexualtherapeutisch-tantrischen Heilsession
Sehr viele Jahre schon habe ich mit dem Gedanken gespielt mich durch eine Tantra Sitzung öffnen zu lassen, doch ich habe niemanden gefunden dem ich voll vertraute. Und man hört ja auch die wildesten Geschichten…
Dann habe ich Tandana und Chono kennengelernt. Immer wieder haben sie sich als menschlich und vertrauenswürdig erwiesen. Als liebevoll und achtsam, aber auch als frei und unverklemmt, so dass ich über fast drei Jahre genug Vertrauen aufgebaut habe, um mich diesen Beiden, mit allem was mich ausmacht, mit all meinen Ängsten und meiner Verkorkstheit anzuvertrauen.
Ich möchte dazu sagen, dass ich in meinem Leben sehr viel Missbrauch erlebt habe.
Angefangen mit den „kindlichen Fummeleien“ meiner größeren Brüder, von denen mich dann einer im Grundschulalter, auf sehr schmerzhafte Weise, entjungfert hat, über zudringliche Lehrer und ältere Männer die ihre Finger ständig irgendwo hatten wo sie nicht hingehören, bis hin zu Beziehungen mit Männern die gewalttätig waren und Macht ausübten.
Der Zenit dieser schrecklichen Geschichten war zwischen meinem fünfzehnten und sechzehnten Lebensjahr, die Begegnung mit einem Psychopathen, der der Meinung war: „wenn ich dich nicht haben kann, dann bekommt dich auch kein anderer. Dann bringe ich dich eher um“.
Sieben Monate war ich in seinen Klauen, wurde täglich mehrfach vergewaltigt, geschlagen und gewürgt. Mein einziger Fluchtweg war mich in meinen Kopf zurück zu ziehen. Da konnte ich sonst wo sein, doch wenn der Orgasmus kam war ich in meinem Körper. Ich will hier nicht ausführen was er mit mir alles angestellt hat, sondern nur was das mit mir gemacht hat. Wie sehr ich mich zwischen Scham, Lust und Schmerz hin und her geworfen fühlte. Auf der einen Seite fliehen wollen, auf der anderen diese unsagbaren Gefühle. Dazu dieser Ekel vor mir selbst. Ich dachte ich pinkele, dabei war es nur Ejakulat. Noch heute habe ich Ekel vor Nässe und reiße mich im Bett zusammen damit mir bloß nichts „abgeht“, weil ich schon beim Gedanken daran vor Scham im Boden versinken könnte. Also immer schön Obacht geben.
Überhaupt ist Sexualität für mich sehr schwierig. Auf der einen Seite sehne ich mich nach dieser vor 30 Jahren erlebten Ekstase, auf der anderen habe ich so viel Angst vor Übergriffen, dass ich mich einfach nicht fallen lassen kann. Das größte Problem ist, dass ich von jetzt auf eben durch einen minimalen Auslöser von totaler Lust im Körper in meinen Kopf husche und da einfach nicht mehr raus komme. Völlig unbeteiligt und in Eile bringe ich das dann zu Ende, weil ich denke, dass ich ein Stopp nach all der Lust nicht bringen kann. Meist unter Schmerzen weil ich verkrampft bin. Sehr unschön!
In den letzten Jahren habe ich viel mit dem verletzten Anteil in mir gearbeitet, was zu mindestens dazu geführt hat das ich Männer nicht mehr unter einen Generalverdacht stelle und hoffe nun da hinzukommen, dass ich mich traue mich meiner Lust hinzugeben.
Muttertag war es dann endlich so weit. Da es am Tag zuvor einen Tantra Massagetag gab, habe ich mir den gleich mit gegönnt. Schon mal zum „Aufweichen und Scheu ablegen“ und ich muss sagen, dass ich diese Kombination wärmstens empfehlen kann! Ich glaube kaum dass ich mich ohne diese Vorbereitung so schnell und weit hätte fallen lassen können. Zum anderen konnte ich die gelernte „Positivkorrektur“ gleich ohne Hemmungen anwenden. So war ich in der Lage gewünschte Veränderungen zu äußern und nichts auszuhalten oder darauf zu bauen das Tandana und Chono irgendwann schon spüren werden was ich jetzt brauche.
Am Tag der Heilmassage habe ich vor lauter Anspannung vorm ersten Hallo erst mal los geheult und wurde von den Beiden liebevoll wieder aufgestellt. Wir haben über Ängste, Wünsche und Erwartungen gesprochen und dann wurde ich in den wundervoll gestalteten Raum geführt. Ich habe mich vom ersten Moment an geborgen gefühlt und es war toll zu erleben wie Tandana und Chono mit dem was sich zeigte mitgegangen sind.
Obwohl ich mir vorher so viele Gedanken darüber gemacht habe was sein wird, was ich mir erlauben darf und was ich meinem Partner gegenüber vertreten kann, kam alles ganz anders. Nachdem ich anfing, ganz tief durch den Mund, am Kopf vorbei, ein und aus zu atmen bin ich voll in eine Körpertrance gefallen. Ich war ein Baby und nachdem wir gemeinsam den Schmerz dieses noch nicht gekannten Missbrauches verjagt haben, haben wir angefangen diesen schrecklichen Teil meiner Kindheit zu überschreiben. Im Nachhinein erinnere ich mich mehr, und vor allen lieber, daran wie ich im Arm meiner für mich summenden, mich streichelnden Mutter lag und wie lustig und spaßig mein Vater war. Wir haben soooo viel zusammen gelacht. Real! Auch wie mich Tandana und Chono wieder ins Hier und Jetzt gebracht haben. Sie haben der kleinen Emma Mut gemacht mit der großen Emma, die sie nun endlich sieht, mitzugehen. Das war echt toll.
Ehrlich gesagt hatte ich mir im Grunde meines Herzens für diesen Tag einen Orgasmus nach dem anderen gewünscht, doch ich denke das wäre für mich lang nicht so heilsam gewesen.
Ich gehe ohne Groll über Vergangenes aus dieser diese Session und weiß jetzt einiges mehr über mich z.B. warum ich bisher enge vorm Gesicht, selbst von meiner Tochter, nicht ertragen konnte.
Mein Fazit. Ich habe mich bei Tandana und Chono mit allem was mir begegnet ist jederzeit sicher, geborgen und willkommen gefühlt. Für mich war das viel Geld und doch es jeden Cent wert.
Ich gehe jetzt leichter durchs Leben und werde mir das ganz sicher wieder gönnen.
Irgendwann bestimmt auch mit Orgasmus 😅
In tiefer Liebe und Dankbarkeit zu Euch,
Emma
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