Und Jetzt? #4 Nichtstun

Suche einen bequemen Platz im Sitzen, Liegen oder dazwischen. Vielleicht auf deinem Sofa, in deinem Lieblingssessel oder im Bett. Mach es dir so gemütlich wie möglich. Schalte den Fernseher oder die Musik aus und lege dein Handy beiseite. Du brauchst jetzt nicht mehr zuhören und musst dir auch nichts mehr angucken. Vielleicht machst du die Augen zu, oder auch nicht. Mach das, was sich entspannend anfühlt. Lass dich dann ganz in deine weiche Unterlage hineinsinken, in deinen Sessel oder deine Couch. Lege auch deinen Kopf ab oder lehne ihn an. Und dann: tue nichts! Sei einfach mal für zehn Minuten unbegrenzt faul. Wenn Gedanken auftauchen, du müsstest jetzt dies oder jenes tun, dann vertröste sie auf später. Wenn eine Stimme in dir sagt: “Du darfst das nicht tun”, dann sage ihr einfach, vielleicht sogar laut: “Doch, ich darf das. Ich darf jetzt faul sein.” Tue nichts. Dies ist keine Meditation, auch kein Yoga, keine Atemübung, kein irgendwas. Du brauchst nicht über deine Zukunft nachzudenken und auch nicht die Vergangenheit sortieren. Du brauchst jetzt nicht die Probleme dieser Welt lösen und auch nicht deine eigenen. Du bist einfach nur gerade mal richtig faul und lässt die Tagträume frei fließen – für zehn Minuten.

Warum?

Viele von uns verbringen im Moment viel Zeit zu Hause, andere arbeiten heftig bis an die Grenze des Möglichen. Wie fühlst du dich damit, wenn du zu Hause bist? Kannst du dich mal wirklich gehen lassen oder denkst du immer noch, du müsstest beständig was tun? Wie lang ist gerade deine to-do-Liste? Und, glaubst du vielleicht doch, mit beständiger Aktivität kannst du dein schlechtes Gewissen unterdrücken, das andere gerade mehr arbeiten als du? Oder, wenn du viel arbeitest, erlaubst du dir diesen Ausgleich? Dieses totale Nichts-Tun? Dann ist es nämlich gerade besonders wichtig.

Selbst in unserer Freizeit sind wir oft beständig in Aktivitäten verwickelt, physisch oder psychisch. Die Reset-Taste kennen wir oft gar nicht mehr, außer im Schlaf oder bei Krankheit. Selbst beim Meditieren, im Entspannungstraining, beim Sport oder unseren anderen Freizeitaktivitäten sind wir oft total im Aktivitätsmodus. Wahre Entspannung gelingt uns oft nur mit Ablenkung, indem wir uns beim Fernsehen Reizüberfluten lassen, so das das Gehirn abschalten muss, weil zu viel auf einmal auf unsere grauen Zellen einprasselt.

Neurologen wissen, das sich unser Gehirn beim Nichtstun neu vernetzt. Sie nennen das “Serendipität”. Befreit von Input, geht das Gehirn sozusagen in sich selbst spazieren. Es knüpft mal hier, mal da, ganz frische Verbindungen zwischen den Nervenzellen und freut sich über neue Zusammenhänge zwischen den vielen gespeicherten Informationen. Viele berühmte Entdeckungen unserer Geschichte haben wir diesen “Aha-Momenten” zu verdanken. Im Nichtstun wird das Gehirn kreativ, das heilige Moment der Schöpfung passiert, eine Form entsteht aus dem formlosen göttlichen Raum – plötzlich und absichtslos.

Friede sei mit Dir

Chono & Tandana

P.S. Ausführliches Hirnfutter, Philosophie & Gedanken zur WLT-Praxis für Zuhause in Corona-Zeiten findest du in unserem Leitartikel In Zeiten des Feuers.

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